Suchtprävention an der Paula-Fürst-Schule
Jugendliche sind heute mit einer Vielzahl von potenziellen Süchten konfrontiert. Schon in der Grundschule stellen die Handynutzung und der Zeitvertreib mit Computerspielen bei einigen Kindern eine akute Suchtgefahr dar. Mit Eintritt in die Pubertät wachsen Neugierde und Gruppenzwang, wenn es um den Konsum von Zigaretten, Alkohol und illegalen Drogen geht. Auch Essstörungen stellen hier eine ernstzunehmende Gefahr für die Heranwachsenden dar.
Ob ein Mensch süchtig wird oder nicht, hängt von einer Vielzahl von Risiko- und Schutzfaktoren im persönlichen und gesellschaftlichen Bereich sowie vom Wirkungsversprechen und der Verfügbarkeit des Suchtmittels ab.
Als Schule können wir nur bedingt Einfluss darauf nehmen, möchten aber alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um aktiv zu werden.
Mit Eintritt in die Sekundarstufe I bieten wir jedes Schuljahr Präventionsprogramme innerhalb der Schulklassen an. Dies können Ausflüge zu Mitmach-Parcours zu den Themen Rauchen, Alkohol, Cannabis, Ernährung und Medien sein oder wir laden Referent*innen direkt in die Klassen ein. Was als spielerische Auseinandersetzung mit dem Thema Sucht beginnt, wird zum Ende der Sekundarstufe I die konkrete Begegnung mit Menschen, die authentisch von ihren Suchterfahrungen berichten und den Jugendlichen ohne erhobenen Zeigefinger vor Augen führen, wie schnell man von einem gelegentlichen Konsum in eine tatsächliche Abhängigkeit rutschen kann.
Parallel zu diesen konkreten Präventionsprogrammen möchten wir durch eine gute Schulatmosphäre zu jeder Zeit ein Ort sein, der gerne von den Schüler*innen besucht wird. Wir möchten sie dabei unterstützen, zu eigenständigen und selbstbewussten Menschen heranzuwachsen. Die Schüler*innen sollen mit dem Selbstverständnis aufwachsen, dass nicht immer alles im Leben glatt laufen muss und dem Wissen, dass es in Ordnung ist, sich anderen Menschen anzuvertrauen und Hilfe anzunehmen.
Neben den Lehrpersonen der einzelnen Klassen und Kurse haben unsere gewählten Vertrauenslehrer*innen stets ein offenes Ohr für schulische und persönliche Sorgen der Schüler*innen. Zusätzlich hat jede Klasse ihre Bezugserzieher*innen, an die sich die Kinder und Jugendlichen jederzeit wenden können. In der Sekundarstufe I bietet der Raum der Schulsozialarbeit (Raum 007) Gesprächs- und Rückzugsmöglichkeiten für die Jugendlichen. Auch einige Schüler*innen der Sekundarstufe II nutzen dieses Angebot regelmäßig und sind stets willkommen.
Bei Bedarf können für die Erziehungsberechtigten und Schüler*innen auch Termine mit der Schulpsychologin oder den Koordinator*innen der Schulpsychologischen und Inklusionspädagogischen Beratungs- und Unterstützungszentren (SIBUZ) vereinbart werden.
Als Beauftragte für das Thema Suchtprävention an der Paula-Fürst-Schule steht Frau Siegert den Erziehungsberechtigten und Schüler*innen bei Sorgen und Fragen zur Verfügung: .
Weitere Informationen zum Thema Suchtprävention bietet die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie sowie das SIBUZ:
www.berlin.de/sen/bildung/unterstuetzung/praevention-in-der-schule/suchtpraevention/
www.berlin.de/sen/bildung/unterstuetzung/beratungszentren-sibuz/
Suchtprävention in den Jahrgangsstufen 9 und 10
Im Mai und Juni 2022 findet die Suchtprävention in den Jahrgangsstufen 9 und 10 statt. Nachdem dies in den letzten zwei Jahren pandemiebedingt ausfallen musste, kann in diesem Jahr wieder ein Referent in die Klassen kommen und die Schüler*innen "auf eine Reise durch sein Leben" mitnehmen. Herr D. erzählt davon, wie er selbst in die Sucht gerutscht ist und wie diese nach und nach die Kontrolle über sein Leben übernommen hat. Die Schüler*innen können Fragen stellen und erfahren aus erster Hand, wie schnell es gehen kann, die Kontrolle über das eigene Handeln zu verlieren. Zum Glück hat er den Weg aus der Sucht geschafft und gibt diese Erfahrungen nun ohne erhobenen Zeigefinger an die Jugendlichen weiter. So regt Herr D. zum Nachdenken an und bleibt einem mit seinem steinigen Weg lange im Gedächtnis.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Förderverein der Paula-Fürst-Schule, der durch seine finanzielle Unterstützung die Suchtprävention in den zwei Jahrgängen in diesem Rahmen ermöglicht.
Neue Mitglieder sind stets willkommen! Weitere Informationen finden Sie als Eltern hier auf der Webseite unter der Rubrik "Mitmachen".
Übersicht Projekte zur Prävention
In Projekten zur Gewaltprävention geht es darum, Schülerinnen und Schülern beim Erlernen und Üben konfliktvermeidenden Verhaltens zu unterstützen. Hierzu arbeiten wir in verschiedenen Projekten.
ETEP
Entwicklungstherapie/Entwicklungspädagogik (ETEP) dient zur präventiven Arbeit beim Aufbau von Verhaltenskompetenzen generell .Die Förderung zielt auf den Ausbau sozial-emotionaler Fähigkeiten und orientiert sich an den Stärken und Ressourcen der Kinder bzw. Jugendlichen. Ein großer Teil der Lehrkräfte der SEK I hat bereits die dafür nötige Fortbildung absolviert.
Schulsozialpädagogik
Die Schule arbeitet am Aufbau einer Sozialpädagogik. Weiteres siehe auf der entsprechenden Seite dieser Website.
Klassenrat
Der Klassenrat fördert demokratisches Miteinander und Partizipation in der Institution Schule. Er ist das gemeinsame Gremium einer Klasse. In den wöchentlichen Sitzungen beraten, diskutieren und entscheiden die Schülerinnen und Schüler über selbstgewählte Themen: über die Gestaltung und Organisation des Lernens und Zusammenlebens in Klasse und Schule, über aktuelle Probleme und Konflikte, über gemeinsame Planungen und Aktivitäten (seit 2010-11).
Weiteres zum Klassenrat siehe unten.
Mediation
Ehrenamtlich tätige Erwachsene aus dem SiS-Projekt unterstützen andere Schülerinnen und Schüler bei der Lösung eines Konflikts.
Der Klassenrat
Für die Reformpädagogik nach Freinet sind Selbstorganisation und Eigenverantwortung der Kinder von herausragender Bedeutung. In der Klassenversammlung werden Regeln für die Arbeit und für den Umgang gemeinsam erarbeitet, festgelegt und weiterentwickelt. Aber auch zwischenmenschliche Probleme werden thematisiert und Lösungen gemeinsam erarbeitet.
Nach Kiper (2003) sind Leitlinien für einen Klassenrat: Achtung der Würde des anderen und Selbstachtung, Kombination von Festigkeit und Freundlichkeit im Führungsstil, Teilung von Verantwortung und Einüben in demokratische Methoden. Zur Herstellung einer demokratischen Ordnung, die durch Freiheit und Grenzen der einzelnen Individuen gekennzeichnet ist, bekommt der Klassenrat somit eine weiterführende Funktion.
Im Klassenrat werden aktuelle Themen der Schüler/-innen aber auch der Schule als demokratische Gemeinschaft behandelt. In einer festen Stunde können Schülerinnen und Schüler über Probleme in der Klasse oder zwischen Klasse und Lehrer/-in sprechen und gemeinsam Lösungen finden. Die Jugendlichen finden sich dadurch mit ihren Gefühlen und Problemen ernst genommen. Aber auch die Planung der nächsten Klassenfahrt oder Unterrichtsprojekte können im Klassenrat thematisiert werden.
Für Fragen zu Klassenräten an der 1. Gemeinschaftsschule Charlottenburg steht Ihnen Frau Wilhelm zur Verfügung.
Weitere Informationen über Klassenräte erhalten Sie unter den folgenden Links